In der Unterrichtspraxis kann es geschehen, dass ein Lehrer nett sein will und eine Aufgabe absichtlich wenig schwierig wählt und sie auch so ankündigt. Die Motivation der Schüler geht dabei in aller Regel verloren.
Denn Schüler wollen sich beweisen. Wer eine schwierige Aufgabe schafft, der zeigt, dass er etwas kann. Das verschafft ein Erfolgserlebnis, eventuell auch Anerkennung von außen.
Lehrer können das nutzen, indem sie Aufgaben als Herausforderung formulieren. Sie können beispielsweise einer achten Klasse ankündigen, dass das folgende Thema gewöhnlich nur für neunte Klassen und höher gedacht ist oder dass eine Aufgabe im letzten Jahr mit einer höheren Klasse durchgeführt wurde und sie daher nicht erwarten, dass die Schüler sie schon schaffen.
Eine andere Form der Herausforderung ist das Rätsel. Es motiviert durch die Herausforderung, vermittelt aber aufgrund seiner Nähe zum Spiel auch die Gewissheit, dass ein Misserfolg in Ordnung ist. Rätsel bieten außerdem häufig eine Belohnung, etwa in Form eines Lösungsworts (Lob und Belohnung).